Berliner Woche gibt Befragung am Teute falsch wieder

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Autos werden im Kiez als Problem gesehen, mehr Parkplätze nicht als Lösung

Das Nachbarschaftshaus am Teute hat eine Befragung der BürgerInnen im Kiez durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung wurden in dem Anzeigenblätchen „Die Woche“ allerdings völlig falsch wiedergegeben.

Die „Berliner Woche“ berichtete in der Ausgabe vom 18. November (pdf-Dokument) über die Ergebnisse der Befragung. Darin ist zu lesen: „Störend wird (von den Befragten) empfunden, dass es viel zu wenige Parkplätze und zu viel Raserei auf den Straßen gibt.“ Das klingt so, als ob zu wenig Parkplätze von den Befragten genau so oft als Problem angegeben wurde, wie die Autos, die im Kiez zu schnell fahren und Lärm machen. Das entspricht in keiner Weise den Ergebnissen der Umfrage.

So gab es bei der Umfrage nur neun (!) Personen, die ganz konkret fehlende Parkplätze als Problem genannt haben. Im Vergleich dazu haben sich zum Beispiel 32 Personen für mehr Geschwindigkeitskontrollen ausgesprochen. Insgesamt haben sich zur Parkplatzsituation 21 Personen geäußert und dies mit sehr unterschiedlichen Zielrichtungen. Für Verkehrsberuhigung haben sich hingegen 43 Personen ausgesprochen. Die Autos werden im Kiez also eher als Problem gesehen, mehr Parkplätze nur von einem ganz geringen Teil der Befragten als Lösung. Das ist, wenn man den Kiez kennt, allerdings keine Überraschung. Ich habe selbst erlebt, wie positiv das Echo im Kiez auf wirklich radikale Forderungen zur Verkehrsberuhigung am Teutoburger Platz waren (siehe Mehr Sicherheit im Verkehr für Kinder am Teutoburger Platz).

Ärgerlich ist, dass das Ergebnis der Befragung und die Stimmung im Kiez so falsch von der Berliner Woche wiedergegeben wurde. Ich möchte dem oder der JournalistIn von der Berliner Woche nichts Böses unterstellen. Vielleicht ist es einfach Schlamperei gewesen. Vielleicht kann sich der oder die JournalistIn aber auch einfach nicht vorstellen, dass im Kiez am Teute eben nicht dem Götzen Auto gepriesen wird, sondern sich der größere Teil der BewohnerInnen durch ebenselben belästigt fühlt.

Dirk Jacobi