Nazis gegen die Alternativszene im Wohnquartier

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Berliner Neonazis rufen im Netz zu Aktionen gegen Projekte aus der Nachbarschaft auf: „Nachdem es in letzter Zeit wieder zu vermehrten Angriffen auf echte oder vermeintlich nationale Einrichtungen kam, wird eine Reaktion notwendig. Aus diesem Grund werden wir nun in regelmäßigen Abständen linke Läden und Lokalitäten beleuchten, um auch einmal diese in die Öffentlichkeit zu ziehen. Denn, wie sagt man doch so schön, es gibt kein ruhiges Hinterland.“

Anschließend werden auf der Internetseite der Rechtsradikalen einzelne Projekte genannt. Über das BAIZ heißt es: „Eine Kneipe mit besten Kontakten zu aktiven linken Gruppen. Hier finden Gruppenabende im „ Hinterzimmer“ statt, außerdem werden sonntags immer regelmäßig Propagandafilmabende angeboten. Das Baiz unterstützt außerdem das linke Szenemagazin „Stressfaktor“, indem einmal pro Monat missliebige Personen der „Rechten Szene“ an den Pranger gestellt werden.“

Ebenfalls im Blickpunkt der Rechten stehen Ackerkeller und das Wohnprojekt Brunnenstraße 183, Fehre 6 und Freudenhaus, Lokal und Schokoladen.
siehe auch Tagesspiegel: Braune Wut gegen alternative Läden

3 Kommentare

  1. Ich bin zwar nicht rechts, aber irgendwo haben sie mit ihren Gedanken über die linke Szene recht. Es sind nicht immer nur die Nazis die gewaltätig werden und Überfälle auf ausländische Läden etc. verüben. Viel mehr sind die Linken sehr aggresiv und auch gerne und schnell für eine Schlägerei bereit. Kurzes Beispiel der G8 Gipfel. Eine nicht zuverachtender Teil des sogenannetn schwarzen Blocks war aus der linken Szene. Man müsste einfach beide Seiten unterbinden und nicht nur einem die Schuld zu schieben.

  2. Puh, also die bösen Linken, die ausländische Läden überfallen. Ist mir noch relativ neu, der Gedanke… Aber was war das noch gleich, Nazi zu sein? Kurz gesagt eine Ideologie, die den Zugang zu gesellschaftlichem Wohlstand von einer „Volkszugehörigkeit“ abhängig macht. Und wer nicht dazu gehört, ist auch nichts wert und wird im Zweifelsfall für vogelfrei erklärt. Nun haben wiederum andere Leute beschlossen, dass sie diese Ideologie als so gefährlich ansehen (hat sie ja nun auch in der Geschichte unter Beweis gestellt), dass man ihr nicht einfach nur mit netten Worten und Liebsein begegnen sollte. Eben weil es eine Ideologie ist, die Gewalt nicht nur als Mittel zur Abschaffung gewalttätiger Verhältnisse anführt, sondern in ihren Kern rückt, Gewalt zum Kern der Politik macht (und eben, wie gesagt nicht nur zu einem verachtenswerten, aber manchmal nicht vermeidbaren Mittel). Aber zurück zum vorliegenden Fall: Da wird von Leuten, die sich vermutlich der antifaschistischen Szene zurechnen, ein Naziladen angegriffen, und die Nazis kündigen an, im Gegenzug wahllos irgendwelche Läden und Kneipen anzugreifen, die diffus dem links/alternativen Milieu zugeordnet werden. Und dann kommt hier so ein Kommentar, der heißt: „…irgendwo haben sie [die Nazis, die mit den Angriffen drohen] mit ihren Gedanken über die linke Szene recht.“ Da gibt es nur eine relativ kleine Auswahl von Motivationen: a) Mit der eigenen Position in dieser gewalttätigen Welt zufrieden, also alles „unterbinden“, was die Welt verändern will, in welche Richtung auch immer. b) Was gehen mich Nazis an? Ich bin ja nicht betroffen. c) Naiver Glaube, Gewalt könne immer durch Gewaltlosigkeit verhindert/beendet werden. d) Mal sehen, wie man hier auf einer Seite des diffus alternativen Milieus ein bisschen Verwirrung stiften kann.

  3. „Ich bin ja nicht …, aber…“ Hatten wir das nicht schon mal?
    Irgendjemand sollte Nina mal die Bild-Zeitung wegnehmen, und ihr ein Buch schenken.

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