Schlechte Prognose für Robinien am Teutoburger Platz

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Kennzeichnend für den Teutoburger Platz sind die mächtigen Robinien an den Platzrändern. Vermutlich wurden sie im Zuge der gartenmäßigen Neuanlage durch Gartenbaudirektor Barth im Jahre 1928 gepflanzt. Sie stehen also etwa achtzig Jahre am Platz, für Robinien sind sie bereits im Rentenalter. Die beiden Bäume am nordöstlichen Platzeingang gegenüber dem Pfefferberg sind vor kurzem heftig eingekürzt worden, mächtige Äste wurden radikal beschnitten. Es bleibt abzuwarten, ob diese Radikalfrisur das Leben der Robinia pseudoacacia verlängert.

Ebenfalls nicht gut ist es um die drei Robinien am südwestlichen Platzrand visavis Kaisers bestellt. Das Sachverständigenbüro Wolfram Lux hat am vergangenen Sonnabend einen der drei Bäume untersucht und festgestellt, dass er wahrscheinlich nicht zu retten ist. Eine zweite Robinie nahe Kaisers ist ebenfalls stark geschädigt. Insgesamt bedeutet das, dass das gegenwärtige Erscheinungsbild des Platzes, das durch die Robinien stark geprägt ist, bald nicht mehr existiert.

4 Kommentare

  1. Schade. Nicht wegen der einen Robinie, sondern weil es immer weniger Bäume am Teute gibt. Diverse Baumscheiben um den Teute stehen leer. Und der Bezirk hat kein Kohle. Vielleicht sollten wir das selbst in die Hand nehmen.

  2. Gute Idee, Dirk, allerdings sollte man es nicht so machen wie eine Hausgemeinschaft in der Christinenstraße. Die hat vor acht/neun Jahren einen Baum vor ihrem Haus gepflanzt, ohne das Grünflächenamt vorher zu fragen. Eine wunderschöne japanische Zierkirsche, schon einige Jahre in einer Baumschule in der Altmark vorgezogen und veredelt. Dieser Baum hat auch vier Sommer in der Christinenstraße erlebt und wuchs prächtig, obwohl er keine Baumplakette hatte wie alle übrigen Bäume im Bezirk. Dann kam das Amt für Umwelt und Natur, stellte Schilder auf, die auf bevorstehende „Baumpflegearbeiten“ hinwiesen und ratzfatz war die plakettenlose Kirsche gefällt.

  3. Hallo Leute!
    Ich wäre auch dafür die Sache selbst in die Hände zu nehmen. Nach Absprache mit der Baumabteilung kann man selbst pflanzen. Bei meiner Freundin auf dem Land wartet bereits ein Spitzahorn auf die große Stadt.

  4. Liebe Leute vom Teute, wir von der B.I.R.D.S. (Bürgerinitiative Rettet die Straßenbäume) sind ja zusammen mit dem Bürgerverein Gleimviertel seit fast 2 Jahren an dem Baumthema dran. Wir haben mit Spendengelder und Ehrenamtsmitteln des Bezirks unsere Baumpflanzungen finanziert.
    Der Löwenanteil ging für die Sanierung der Baumscheiben drauf. Denn ein Baum allein machte es nicht, er braucht gute Standortbedingungen, um im Großstadtstress zu bewältigen (Hundepisse, Trockenheit, mechan. Beschädigungen usw.) Mittlerweile gibt es ein Baumgremium im Bezirksamt, wo auch Leute vom Teute mitmachen könnten. 150 T€ stehen dem Bezirk für Baumpflanzungen dieses Jahr zur Verfügung, das Geld kommt vom Senat. Da müsste doch was für den Teute zu machen sein, oder?
    Mittlerweile klappt die Kommunikation mit dem AUN (Amt für Umwelt und Natur) Pankow ganz gut, uns unterstützen Sie sehr, es läuft gut. Das „Problem“ ist nicht das Besorgen der Bäume oder das bürgerschaftliche Einpflanzen, sondern die vorbereitenden Maßnahmen: Baumscheiben anlegen bzw. sanieren, das Pflastern, Bodenaustausch und Einbringen von Muttererde. Da empfiehlt es sich mitunter, das professionell machen zu lassen. Baumböcke mit einem Hundeanpissschutz müssen errichtet werden, nicht zu vergessen das Gießen (besser Wässern, den mit einer Gießkanne kommt man nicht weit), was einfacher gesagt als getan ist, weil es leider immer wieder nachbarn gibt, die die Wasserkosten nicht über ihre Betriebskosten übernehmen wollen (1 m³ Wasser = ca. 5 Euro).
    Es gibt eine Baumleitplanung für etliche Straßen des Prenzlauer Bergs, wir haben noch ein CD-Exemplar bei uns liegen, bitte meldet Euch bei uns, wenn Interesse besteht (sozialesleben@gmx.de). Tino Kotte

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