Pro und Contra feste Carsharing-Parkplätze am Teute

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Bei der Veranstaltung, bei der die Ergebnisse der BürgerInnenbefragung am Teute vorgestellt wurde, berichtete der grüne Stadtrat Kirchner, dass es bei der Einrichtung von zwei Carsharing-Parkplätzen am Teutoburger Platz erheblichen Diskussionsbedarf durch AnliegerInnen gegegeben hat.

Von dieser Diskussion habe ich bisher nichts mitbekommen. Es gab weder bei Leute am Teute e.V. noch in diesem Blog zu der Einrichtung dieser zwei Parkplätze negative Stimmen. Da es diese nun aber offenbar gab, finde ich es wichtig, dies Thema nochmal aufzugreifen.

Erstmal zum Prinzip des Carsharing, was viele sicher noch nicht kennen. Carsharing ermöglicht auf unkomplizierte Art und Weise, sich ein Auto zu leihen. Im Unterschied zum Privat-Auto hat man keine Anschaffungskosten und zahlt entsprechend der genutzten Zeit und der zurückgelegten Strecke. Es gibt im Pberg verschiedene Anbieter: DB Carsharing, Greenwheels, stadtmobil und Cambio

Pros und Contras zum Thema feste Parkplätze für Carsharing:

Für feste Parkplätze für Carsharing spricht, dass man durch Carsharing auf bequeme Art und Weise auf ein Auto zugreifen, wenn man es mal braucht. Das ermöglicht vielen Menschen auf ein eigenes Auto zu verzichten. Deswegen sind bessere Bedingungen für Carsharing sowohl ökologisch sinnvoll und mindern gleichzeitig den Parkdruck.

Eine Gegenposition zu festen Stellplätzen für Carsharing-Parkplätzen besteht darin, dass alle Autos in der Stadt ein Problem sind, egal, ob sie geteilt werden oder privat sind. Deswegen sollten möglichst viele Maßnahmen ergriffen werden, um alle Autos aus der Stadt zu verbannen.

Eine weitere Gegenposition zu festen Parkplätzen für Carsharing besteht darin, dass davon ausgegangen wird, dass jeder Mensch, ein Recht auf einen Parkplatz für sein Privatauto hat und dies in jedem Fall Vorrang vor Carsharing-Autos hat. (Allerdings wäre im Pberg einfach nicht genug Platz, allen Menschen, die hier wohnen einen Parkplatz zur Verfügung zu stellen. Zur Zeit haben die meisten Menschen um den Teute kein Auto: im Pberg ca. 300 Autos auf 1000 EinwohnerInnen, in den Außenbezirken von Berlin haben die Menschen dreimal so viele Autos).

Ich würde mich freuen, wenn die Diskussion über feste Parkplätze für Carsharing hier im Blog geführt wird.

Eines der deutlichsten Ergebnisse der Befragung durch das Nachbarschaftshaus ist übrigens, dass die Menschen am Teute der Lärm durch die Autos extrem stark stört. Das muß man bei dieser Diskussion sicher auch berücksichtigen.

Dirk Jacobi

2 Kommentare

  1. Ich gehe eher mit der Meinung mit: Keine Extra-Parkplätze für Carsharing. Auto bleibt Auto, egal ob von vielen Leuten genutzt oder nicht. Ich fände es besser, wenn die Bevölkerung ökologischer denken und leben würde; natürlich nur im Rahmen der Möglichkeiten. Also entweder auf das Auto verzichten oder Fahrgemeinschaften (FG)bilden. Allerdings meine ich hier Gemeinschaften, welche zur gleichen Zeit das Fahrzeug benutzen (auf den Weg zur Arbeit, zum Supermarkt…). Vielleicht könnte man Leuten die genannte FG bilden auch einen Extra-Parkplatz schaffen; so als Anzeiz und Belohnung für ökologisches Handeln. Nur `ne Idee, die mir gerade in den Sinn gekommen ist.

  2. Hallo Andrea,
    wobei es ja keine Extra-Parkplätze sind, sondern bereits vorhandene, die einen neuen Zweck erhalten.
    Bei Carsharing gibt es sonst das Problem, dass man das Auto, das man mieten will, erst suchen muß. Bei dem eigenen weiß man ja (in der Regel), wo man es abgestellt hat. Insofern könnte man sagen die umgewandelten Parkplätze gleichen einen Nachteil aus und machen so das Auto teilen (im Vergleich zum Alleingehörerauto) attraktiver.
    Für mich muß ich sagen, dass wir (incl. zwei kleine Kinder) uns wohl schon ein Auto angeschafft hätten, wenn es kein attraktives Carsharing geben würde. Und wir nutzen die Carsharing-Autos auch nur als FG: nämlich als vF (versammelte Familie) ;-)
    Grüße,
    Dirk

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