Lesung „Warum seid Ihr nicht ausgewandert? Überleben in Berlin 1933 bis 1945“

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Textauszug: „Ich werde (…) um der Kinder willen meine Position als Deutscher bis zum Letzten verteidigen“, schreibt der aus einer Bankiersfamilie stammende Erich Alenfeld 1937. Den Weltkriegsoffizier und deutschen Patrioten stempeln die Gesetze des „Dritten Reiches“ zum jüdischen „Rassenfeind“. Dennoch entscheidet er sich, mit seiner „arischen“ Frau Sabine und den beiden Kindern Irene und Justus in Berlin zu bleiben. Trotz aller Gefahren helfen die Eltern anderen bedrohten Menschen. So wird Martha Liebermann, die Witwe des Malers Max Liebermann, von Erich Alenfeld fürsorglich betreut. Nach ihrem Freitod 1943 sorgt er für ein würdiges Begräbnis.

Vierzig Jahre später entdeckt Irène Alenfeld im Nachlass ihrer Eltern Hunderte von Briefen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Sie findet Hinweise darauf, wie es zu der Entscheidung kam, in Deutschland zu bleiben. Die bewegenden Schriftzeugnisse hat sie zu einer ergreifenden Familienbiografie verarbeitet, die zeigt, wie sich die nationalsozialistische Gewaltherrschaft auf eine „privilegierte Mischehe“ auswirkte und wie viel Zivilcourage notwendig war, um das „Dritte Reich“ zu überleben.“

Die Autorin Iréne Alenfeld liest am kommenden Freitag in der GalerieF92 im Nachbarschaftshaus aus dem Buch:

Warum seid Ihr nicht ausgewandert?
Überleben in Berlin 1933 bis 1945
VBB Verlag
ISBN: 978-3-942476-34-8
19,95 €

Zeit: Freitag, 25.01.2013 ab 19.00 Uhr
Ort: GalerieF92
Fehrbelliner Str. 92
10119 Berlin