„Choriner Höfe“: Kein feines Leben für Nachbarn

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Seit etwa zwei Wochen wird auf dem großen Grundstück Choriner84/Zehdenicker9&10 herumgelärmt. Die Reste der alten Keller werden nach und nach aus dem Boden gerissen, um dann demnächst mit dem eigentlichen Bau von über 100 Eigentumswohnungen der „gehobenen Klasse“ beginnen zu können.

Genervte AnwohnerInnen diskutieren bereits die Möglichkeiten, Mietminderungen durchzusetzen, und richteten dafür eigens ein Diskussions-Forum ein.

Seit langem schon wird es ja von den Wänden verkündet: Dort sollen die „Choriner Höfe“ gebaut werden. Immerhin geht die Vermarktung jetzt schon seit März 2008, und trotzdem ist es noch längst nicht gelungen, die zu bauenden Eigentumswohnungen zu verkaufen. Von 60% Verkaufsanteil ist die Rede, was nach gut 14 Monaten des Marketings nicht allzu viel ist – zumal in diesen krisengeschüttelten Zeiten im Finanz- und Bausektor, wo allgemein sehr hohe Sicherheiten verlangt werden, um ein großes Projekt zu beginnen. Die fortlaufend intensivierten Marketingmaßnahmen zum Verkauf der Neubauwohnungen bestätigen ja zumindest, dass in Sachen „Choriner Höfe“ noch nichts in trockenen Tüchern ist.

Zudem wurde in letzter Zeit ein wahre Flut an kleineren und größeren Bauprojekten hier im Kiez und im weiteren Umfeld angekündigt, die allesamt direkte Konkurrenten der Choriner Höfe sein dürften. Darunter die Kastaniengärten, Marthashof, Kolle Belle, L.219, TorQuartier, Christine16/17 oder Quartier Mühlenberg. Das Projekt Fehrbelliner ist ja bereits mangels Nachfrage gestoppt worden.

So verwundert es nicht, dass der Baubeginn immer und immer wieder aufgeschoben wurde. Der angekündigte Fertigstellungstermin ist bereits von Ende 2010 auf 2011 verschoben worden, was also über zwei Jahre des Bauens bedeutet – eine Quälerei für alle AnwohnerInnen.

Während die Immobilienentwickler von Diamon&Harnisch ganz stolz Baustellenfotos im Netz präsentieren, stellt sich die Frage, welcheR findige HackerIn mal den säuselnden PopJazz auf der Marketingseite durch angemessenen Baulärm ersetzen könnte.

Und während sich das Problem Baulärm ja „nur“ auf die kommenden zwei Jahre beschränkt, fragt sich, was die vielen Bauprojekte an unserem Kiez verändern werden: Die vielen hochpreisige Wohnungen und die dazu gehörigen hohen Einkommen werden ja nicht spurlos am Viertel vorbeigehen. Da kommen dann andere Konsumgewohnheiten, die wahrscheinlich teurere Geschäfte begünstigen werden. Die EigentümerInnen der bestehenden Miethäuser werden es sich überlegen, ob sie nicht eine deutlich höhere Miete verlangen können. Und der Bau von Tiefgaragen bedeutet, dass entsprechend viele Autos zusätzlich den Kiez belasten werden.

Ganz zu schweigen von dem eigentümlichen, aber recht zuverlässigen Effekt, dass gerade jene, für die mit einem Mordsradau neu gebaut wurde, hinter die ersten sind, die bei einer Party im Altbau nebenan die Bullizei rufen, statt – die sichere Neubauburg verlassend – bei den NachbarInnen zu klingeln und das Problem untereinander zu regeln.

Es sei denn, die große Krise zöge noch einmal ordentlich an und brächte so manche Finanzierungsstrategie ins Wanken. Dann ließe sich (nach den Ausschachtungsarbeiten für die Tiefgarage) vielleicht ein kleiner See anlegen – sowas fehlt ja im Kiez noch.

P.S.: 19 Monate nach Beginn der Vermarktung immer noch nur 30% der Choriner-Höfe-Wohnungen verkauft. Bleibt Diamona&Harnisch auf dem Projekt sitzen? (Okt.’09)

27 Kommentare

  1. danke für den beitrag, erstaunlich dass es im kiez noch so ruhig ist, so richtig scheint es ja niemanden zu stören was da nebenan läuft …

  2. Ich kann das Gejammer nicht mehr hören. Zu laut alles neu. Meine Güte wir leben in einer lebendigen Stadt und wenn die Anwohner auf dem Grundstück Feuer machen das fast die ganze Straße im Rauch erstickt.. das ist ok…na ja ein wenig das Gehirn benutzen und arbeiten währe auch nicht schlecht als immer nur zu heulen, Bier saufen und Grillen. Das sind doch die Leute die wenn sie zu Geld kommen als erste ein Dachgeschoss kaufen und alles egal ist ob das irgend jemand stört. Und wer mit 40 immer noch in ner ollen Bude mit Ofenheizung leben will kann das gerne tun aber soll denen die mehr Anspruch haben das nicht madig reden!
    Immerhin wurde nichts weggerissen sondern es entsteht neuer Wohnraum!

  3. Nee, wegreißen konnten die neuen Entwickler nicht mehr viel – das haben die Grundeigentümer schon in den 90ern getan: Das alte Gebäude an der Zehdenicker, das mindestens denkmalwürdig war (oder gar geschützt?), war damals angeblich in einer Nacht- und Nebelaktion ohne Genehmigung abgerissen worden. Wahrscheinlich war das dann sogar wertsteigernd.

  4. @ Dreischerf
    Wat bist du denn für ein Nappel? Kommst in unsere Stadt, weil es hier so genial ist, und willst alles so haben wie zu Hause. Vielleicht denkst du erst einmal nach, bevor du so einen Blödsinn schreibst. Wir sind hier in Berlin und nicht in Stuttgart. Wir wollen euren Scheiß hier nicht haben. Gerade weil Berlin eine lebendige Stadt ist haben wir hier keinen Bock auf Vorstadtromantik haben. Wer behauptet, Leute die lieber mieten als kaufen, seien arbeitsscheu, ist ja wohl das allerletzte. Geh nach Hause. Wir helfen alle packen!!! ( weil wir so faul sind )

  5. Es gibt auch Berliner die froh sind das sich mal was tut. Ich habe auch keine Lust das die ganzen Wessis mit Ihren Vorstadtromantik alles kaufen aber schlimmer ist… das manche Gruppierungen alles als Anlass nehmen um Stress zu machen. Ich bin Anwohner und habe keinen Bock das es hier Stress gibt und meine Kinder angst haben müssen aus dem Haus zu gehen.

  6. Ich wohne in der Choriner und verstehe die Aufregung nicht. Das Grundstück wurde ja eh nur als Müllhalde benutzt und Nachts hat man die Ratten laufen sehen. Dann habe ich doch lieber ein paar neue Häuser als einer Müllhalde voller Ratten.

  7. Das wirklich Zynische und Traurige an der Haltung der Protestler ist, dass sie meist ebenfalls von Aussen zugezogen sind. Jetzt, wo sie es sich im Kiez bequem gemacht haben – und dabei oft selbst Leute verdrängt haben – wollen sie, dass die Anderen draussen bleiben. Das Ganze noch garniert mit einer Art Gesinnungsblockwart-Mentalität. Nach dem Motto: „Wir hier haben die moralische Autorität festzulegen, wer hier rein darf und wer nicht. Und wer uns aus unserer Perspektive nicht passt, dem zünden wir im Zweifel das Auto an.“ Dass sozialer, ökonomischer und städtebaulicher Wandel seit 100 Jahren essenzieller Wesens-Bestandteil von Urbanität ist, kommt diesen Leuten nicht in den Sinn. Oder nur insofern, als er in die eigene Lebenswandel-Nische spielt. Sonst wird er abgelehnt. Spiessiger geht es nicht.

  8. Da muss ich dir widersprechen, Lothar. Es geht nicht – oder sollte jedenfalls nicht – beim Protest gegen solche Bauvorhaben darum, zwischen draußen und drinnen zu trennen. Klar, ich kenne es, dass das schon auch öfter beim Protest mitschwingt, so was Xenophobes, wenn es gegen die „Schwaben“ geht oder so, und das kritisiere ich auch vehement.
    Worum es gehen sollte, ist eine soziale Frage. Mit den Mitteln der Städtebauförderung war es in den 90ern noch möglich, zu sanieren und in einem begrenzten Umfang auch zu modernisieren, ohne die Leute über Mieterhöhungen aus dem Kiez zu verdrängen. Und wenn man es sich heute anschaut, wo gebaut wird, es geht immer um Eigentumswohnungen und Mietwohnungen, die deutlich über dem aktuellen Mietniveau liegen. Und gerade bei Modernisierungen gehen dabei günstige und kleine Wohnungen verloren.
    Wir haben mittlerweile in Berlin den Effekt, dass gerade kleine und einfache Wohnungen deutlich überhöhte Mieten bei Neuvermietungen haben, da das Angebot immer kleiner wird, die Nachfrage aber eher wächst. Diejenigen, die dann weniger Miete bieten können als andere, werden immer weiter aus den Innenstadtbezirken verdrängt, wenn sie mal auf einen Wohnungswechsel angewiesen sind. Sie verlieren dabei ihre ganzen nachbarschaftlichen Kontakte, was durchaus auch einen hohen Wert hat.
    Gerade wenn Leute älter werden und keine üppige Rente beziehen, wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Umzug in eine kleinere Wohnung sinnvoll erscheint, gibt es oft die Wahl, die alte Nachbarschaft vollkommen zu verlassen, oder eine deutlich höhere Miete für eine kleinere Wohnung zu bezahlen.
    Du magst fragen, was das nun mit Neubau zu tun hat: In Frankreich gibt es ein Wohnungbaugesetz, dass es in jedem Bezirk ein Mindestmaß an günstigen Wohnungen geben muss. Also werden gerade dort Sozialwohnungen errichtet, wo es eigentlich teurer ist – eben um die Viertel durchmischt zu halten und einer Konzentration und Segregation der ärmeren Schichten in bestimmten Armutsvierteln entgegen zu wirken.
    Ich hoffe immer, dass solch eine Politik, wenn sie in Frankreich geht, auch mal hierzulande eingeführt wird. Wenn bis dahin allerdings alle Baulücken mit teuren Eigentumswohnungen zugeknallt werden, gibt es eben keine Möglichkeit mehr, da korrigierend einzugreifen.
    Dazu kommt, dass besonders schicke Bauprojekte eben auch eine Strahlkraft entwickeln: Wo sowas geht, kommen auch andere Hauseigentümer im Kiez auf die Idee, eine höhere Miete durchsetzen zu können. Und so wirkt sich die Aufwertung durch Neubauten eben auch auf die Mieten der Altbauten aus.
    Dabei möchte ich die günstigen Wohnungen allen zugestehen, die hier wohnen möchten, woher auch immer sie kommen. Allerdings gibt es zusätzlich noch ein Interesse von Leuten, die in ihrer Nachbarschaft über gewachsene soziale Netze verfügen, dort auch bleiben zu können. Denn eine jährliche Rotation der günstigen Wohnungen bringt uns ja auch nicht weiter…

  9. // Ausweitung der Bauarbeiten kündigt sich an // Entwickler stehen schon unter Beschwerde-Druck //
    Von den „Choriner Höfen“ wird berichtet, die Baufirmen und -arbeiter würden mächtig unter Druck gesetzt, schnell zu bauen. Dazu sollen die Bauzeiten demnächst ausgeweitet werden: Bis abends um 20h, auch samstags und auch mal sonntags solle gebaut werden, damit der Bau bis Ende 2010 fertig werde (ohne Innenausbau).
    Andererseist haben die Entwickler von Diamona&Harnisch vor ein paar Tagen schon einmal Entschuldigungs- und Einschmeichelungszettel in der Nachbarschaft verteilt. Wo sie in den Hausflur kamen, fanden AnwohnerInnen sogar kleine Schokis im Briefkasten. Anscheinend machen die Entwickler sich einige Sorgen ums Image angesichts der Beschwerden, die auf sie einhageln.
    Ein guter Grund also, nicht nachzulassen und ihnen weiterhin deutlich die Meinung zu sagen. Das könnte dann auch den Bauarbeitern helfen, die die angeordneten Überstunden sowieso nicht bezahlt bekommen: Je stärker der Beschwerdesturm, desto weniger Wochenendbaulärm und Bauarbeits-Überstunden. Hoffentlich.

  10. Hey ihr Leute,
    ich wohne leider auch in der Chorinerstraße, direkt im Haus 83. Bei mir beben die Wände! Das hätte ich nicht gedacht!
    Ich bin beim Protestieren mit dabei, sagt mir bescheid, wann und wo!
    Viele Grüße!

  11. sind wir doch froh, dass ein rattenloch wegkommt
    sind wir doch froh, dass in berlin wohnraum geschaffen wird – ein überangebot wird die preise nach unten drücken
    sind wir berliner doch froh, dass wohlhabende geld investieren und in berlin so arbeitsplätze schaffen.
    was ist dagegen die kleine- zeitlich begrenzte – unanmehmlickeit von ab und zu mal etwas baulärm ?
    dass sich ein wessi aus stuttgart das nicht erkennt und kapiert und sich darüber künstlich aufregt , ist doch borniert ohne ende.
    da kann ich nur sagen – zisch wieder ab nach stuttgart……..und tschüsssss

  12. Wer nur ein bisschen Ahnung von den Prozessen auf dem Wohnungsmarkt hat, weiß, dass der Neubau von teuren Wohnungen die Preise in den günstigen Wohnungen überhaupt nicht senken, da es sich um separate Wohnungsmarktsektoren handelt. In den 90ern haben massenweise Luxuswohnungen, viele davon Dachgeschosse, leergestanden, während die Preise der günstigen Wohnungen weiter gestiegen sind.
    Die sogenannte „Sickertheorie“, nach der man nur genügend teure Wohnungen bauen brauche, damit auch die Einkommensschwachen etwas davon haben, ist kompletter Schwachsinn aus dem (neo)lieberalen Ideologie-Kabinett.
    Jeder Anbieter teurer Wohnungen lässt diese lieber leer stehen oder geht vielleicht mal ein bissel mit dem Preis runter – dennoch bleibt es eine Wohnung im Wohnungsmarktsegment der teuren Wohnungen und berührt die Bedürfnisse einkommensschwacher Wohnungssuchender gar nicht.

  13. Ich bin Berliner und freue mich über jeden Neubau, der eine Baulücke, die von einigen Berlinern seit Jahren als Müllkippe missbraucht wird, schließt. Was sind denn die Alternativen?
    1. Man könnte die Müllkippe lassen, wie es sich einige wohl wünschen. Dann verkommt der Kiez aber immer mehr. Wohnraum bleibt dann knapp und teuer, Möglichkeiten zum Kauf einer Wohnung wird es dann auch kaum geben. Wer lieber einem Vermieter sein Geld schenkt als eine eigene Wohnung abzubezahlen, soll das tun, aber das nicht jedem anderen aufnötigen. Jeder zahlt in seinem Leben ein Haus ab: entweder das des Vermieters oder das eigene. Und die Kaufpreise sind im Vergleich zu anderen Städten moderat, man muss ja nicht immer das Penthouse nehmen.
    2. Man könnte aus jeder Baulücke einen Spielplatz oder Minipark machen. Das geht aber nur, wenn das Grundstück der Stadt gehört. Dann werden sich aber bestimmt wieder ein paar ewige Protestler finden, die sich über „Kinderlärm“ beschweren. Und Wohnraum ensteht so auch nicht, also bleibt er knapp und wird mit der Zeit auch teurer.
    3. Man könnte jede Baulücke billig bebauen. Dann hätten wir zwischen den Altbaufassaden, die aufgrund ihrer Baufälligkeit saniert werden müssen, billige Neubauten im Plattenbau- und Billigklinkerstil mit weißen Kunststofffenstern stehen, was den Kiez verschandeln würde. Und mal ehrlich: Wer würde das kaufen? Und wer es mietet, zahlt dem Bauherrn das Haus ab.
    4. Man kann die Baulücken mit hochwertigen Bauten schließen, die mit ihrer Optik auch den Altbaubestand aufwerten. Neuer Wohnraum senkt grundsätzlich den Preisdruck am Markt. Zudem machen die Neubauten am Gesamtbestand nur einen sehr geringen Anteil aus, der den Markt gar nicht stark verändern kann. Die Preise sind doch schon seit Jahren relativ hoch und werden durch die jetzigen Neubauten doch gar nicht mehr bewegt.

    Das eigentliche Problem ist doch letztlich, dass einige im Kiez gerne billig im unsanierten Altbau weiterleben möchten. Aber das ist doch eine Illusion. Der unsanierte Altbau würde verfallen und wäre eine CO2-Schleuder. Irgendwann muss saniert werden, schon aus Energiespargründen, und das erhöht nun mal die Mieten. Man kann doch froh sein, dass der Staat hier etwas tut. Und man sollte jedem Hauseigentümer dankbar sein, der Geld in die Immobilie investiert und sie zu sanieren und daher langfristig zu erhalten.

  14. Hallo zusammen,

    schade, dass die Diskussion von manchen immer gleich so emtional geführt führt. Mir persönlich gefallen solche Objekte, auch wenn ich sie mir aktuell nicht leisten kann.
    Die baukultur hat sich da doch deutlich entwickelt im gegebsatz zu den damaligen Neubauten West-Berlins der 80er und Früh- 90er. Die Preise sind schon straff, aber wie gesagt, wenn die Nachfrage da ist ? Ich gucke auch nicht gerne auf eine Müllhalde. habe mir auch das Projekt in der Lychener mal angeschaut, find ich auch ganz nett. Und wer es sich leisten kann, für den ist das doch eine klare Alternative. Deshalb ist auch nicht gleich der ganze Kiez luxussaniert, er ergänzt lediglich das bestehende Angebot. Berlin habe ich übrigens immer schon als Stadt der friedlichen Koexistenz – auch der Subkulturen – wahrgenommen. Ich glaube, aggressive Töne und ähnliches sind da eher kontraproduktiv.Mir gefällt´s jedenfalls. Schönen Abend an alle !

  15. Wenn euch kleine Wohnungen fehlen, warum kauft ihr denn keine in den Choriner Höfen? Sind dort doch reichlich und günstig zu haben. Wer einen halbwegs normalen Job hat, kann doch so eine Immobilie locker finanzieren. Gerade bei den billigen Zinsen. Kleine Wohnungen gab/gibt es dort doch schon ab ca. 150.000 Euro. Für das Geld bekommt man in Hamburg, Stuttgart, München usw. nicht mal den Grundstücksanteil bezahlt. Die Monatsrate liegt da vielleicht bei 600 bis 700 Euro. Fast geschenkt!

  16. Hallo mats,
    ist dir schonmal aufgefallen, dass über die Hälfte der Bevölkerung eben kein Vermögen aufhäufen kann und keine Perspektive dazu hat? Weil die Leute eben so über die Runden kommen, vielleicht auch noch Schulden mit sich herumschleppen, auf jeden Fall angesichts ihrer Einkommen keinen großen Sprünge machen können. Eigentumswohnungen bei den üblichen Preisen sind ein Privileg der Mittelschicht (und aufwärts). Wer da nicht dazu gehört, hat das Nachsehen. Und ist dir offenbar schnurzpiepe.

  17. Hallo,
    hier ein Beispiel zur Vertreibung aus dem Kiez durch finanzkräftige Besiedlung von außen:
    Suche eine günstige Wohnung im Kiez für mich und meinen Sohn (max. 444,-€ warm, mehr erlaubt das Jobcenter nicht!). Bin alleinerziehend und beziehe AlGII, da es nicht gerade einfach ist in Berlin einen Job zu finden. Muss nun umziehen, da wir in 2 Zimmern wohnen, wovon eins ein Durchgangszimmer ist. Da kann ich dann wohl nur wegziehen, da man hier nichts mehr in dieser Größenordnung findet…

    1. Jetzt mal ganz ehrlich, was sollte man auch für 440 € erwarten dürfen?!
      Ich verstehe die Prätention nicht, als Arbeitsloser auch noch im hippen Viertel wohnen zu wollen.
      Ja, wer nicht arbeitet und Steuergelder aufbraucht, kann nicht neben der freien Zeit auch noch ein schönes Stadtviertel bewohnen!

      Eigentlich bin ich auch gegen Gentrifizierung aber wenn ich das hier lese von Simone..

  18. Hallo liebe Nachbarn,
    ich habe eine ganz große Bitte an euch! Nachträglich verlangt mein Vermieter ein Baulärmprotokoll bzgl. der Choriner Höfe. Nun habe ich Angaben, aber nur leider nicht vollständig, da ich wegen dieses teils unerträglichen Baulärms, besonders im letzten Jahr, meine Wohnung gar nicht bewohnen konnte. Daher möchte ich Euch fragen, ob Ihr solche Protokolle angefertigt habt und Ihr mir damit aushelfen könntet? Mir würden auch schon Daten reichen, wann nachts gebaut wurde etc.
    …Ich wäre Euch über alle Informationen sehr, sehr dankbar!

  19. Liebe Leute,

    ich habe eine WOhnung in den Choriner Höfen gekauft und freue mich sehr darüber, diese bald als Art Ferienwohnung nutzen zu können.

  20. @ Nappel Lutz, watt bist du denn für einer? watt heist denn „deine stadt“??
    die stadt gehört weder dir noch sonst wem, sondern wird lediglich aus ihren bewohnern gebildet und da gibt es nun mal solche und solche, basta. und woher die kommen geht dich ehrlich gesagt einen feuchten kehricht an! gehört dir die stadt?? gehört dir dort überhaupt irgend etwas? also was soll das gelaber?

    gruß
    anti nappel

  21. @DJ Tüddel

    -Wer da nicht dazu gehört,hat das Nachsehen
    genau,
    war immer schon so, auch schon vor 200 jahren und wird auch immer so sein. fressen und gefressen werden oder man geht nach kuba oder nord korea.

  22. @anti nappel
    die Frage ist doch: wie lange gibt es noch solche UND solche? UND: würdest du dich einfach von solchen verdrängen lassen(falls du nicht wie Jörg zu den Verdrängern gehörst)? Oder gehst du dann freiwillig, als solcher.(Nur mal angenommen) Und vorallem: wie meinst du das mit „basta!“. Denkst du etwa, wir aktzeptieren alles was man uns aufzudrücken versucht:“So, jetzt ist das so! Du darfst hier nicht mehr leben! Basta!“ Nee! Wir bleiben alle!
    Gruß Andrea

  23. Wer sich sozialen Fragen nicht stellen möchte, könnte man ja empfehlen in die USA auszuwandern oder derzeit ist auch Großbritannien eine gute Adresse. Und wer glaubt, dass er in einem System des Fressens und Gefressen werden leben will, soll doch in den Dschungel oder in eine Dieter Bohlen-Show gehen.
    Die Frage „wem gehört die Stadt“ ist eine gute. Ich finde man kann auch fragen: Warum gehört den Leuten, die Geld geerbt haben, dieses Geld oder die Wohnung, die sie sich von dem geerbten Geld kaufen?

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