Drei Autos im Wohngebiet abgefackelt

Veröffentlicht von

„Gleich drei Fahrzeuge setzten unbekannte Täter heute früh in Prenzlauer Berg und Mitte Brand. Verletzt wurde bei den Bränden niemand. Ein Passant alarmierte die Feuerwehr gegen 2 Uhr 45 in die Christinenstraße, als er einen brennenden „Mercedes C 200“ entdeckte. Das Auto brannte im Motorraum aus. Zwei daneben geparkte „VW Golf“ wurden durch die starke Hitze ebenfalls beschädigt.

In der Zehdenicker Straße entdeckte ein Passant gegen 3 Uhr 40 einen brennenden „Mercedes“. Versuche der alarmierten Polizisten, die Flammen mit Handfeuerlöschern zu ersticken, blieben erfolglos. Die Feuerwehr löschte. Auch hier brannte der Motorraum aus.

Um 4 Uhr 30 fielen in der Linienstraße gleich zwei „Mercedes“ einer Brandstiftung zum Opfer. Hier hatten Unbekannte ein geparktes Auto angezündet. Die Flammen hatten beim Eintreffen der alarmierten Feuerwehr auf ein zweites Fahrzeug übergegriffen.

Da eine politische Motivation nicht ausgeschlossen werden kann, ermittelt in allen Fällen der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nr. 1340 vom 07.05.2009 – 11:05 Uhr

Der Christinenstraßenmercedes stand an der Ecke zu Fehrbelliner Straße gegenüber der Christinenstraße 32. Der Daimler in der Zehdenicker Straße befand sich nahe der Kreuzung zur Choriner Straße vor dem Haus Zehdenicker Nummer 8. Wo die beiden Autos in der Linienstraße zerstört wurden, weiß ich nicht. Aber es ist auffällig, dass alle drei Brände in einer Linie von Prenzlauer Berg Richtung Mitte verlaufen. Die Luftlinienentfernung zwischen den beiden ersten Brandorten ist gerade mal 237 Meter lang. Zu Fuß braucht man dafür keine drei Minuten. Da der Abstand zwischen den ersten beiden Brandmeldungen aber ganze 55 Minuten betrug, müssen der oder die Täter sehr lange den Tatort Zehdenicker Straße abgeleuchtet haben, bevor sie zuschlugen. Und das gleiche Spiel wiederholt sich noch einmal 50 Minuten später in der Linienstraße.

Foto: Helmi Schäfer

2 Kommentare

  1. Die Berliner Morgenpost meldete, dass die dritte Inbrandsetzung vor der Linienstraße 57 erfolgt sei. Also fast Ecke Gormann, der denkbar nächsten Stelle zu deiner gedachten Linie Pberg-Mitte.

  2. Ich habe noch einen Theorie zur Verteilung der angesteckten Autos: Alle standen in Reichweite von angekündigten Immobilienbauvorhaben, die im Kiez kritisiert werden. Einmal in der Christinenstraße die Nummern 16/17, wo Altmieter „vorübergehend“ ausquartiert worden waren und nun fleißig Eigentumswohnungen verkauft werden. Dann die Zehdenicker, wo die ‚Choriner Höfe‘ mit über 100 Eigentumswohnungen gebaut werden sollen. Und dann in der Linienstraße, wo eben gerade das ‚L.219‘ angekündigt und der Abriss der Nachbargebäude angelaufen war. Eine gezielte Ortswahl könnte zumindest die eher fragwürdige Auswahl der Fahrzeuge erklären helfen, denn es schien ja nicht gerade die Luxusklasse getroffen zu haben…
    Andererseits: Es sind im Kiez so viele schicke Bauvorhaben angekündigt, dass sich damit wohl so ziemlich jede Route erklären ließe. Und zündelnde Idioten, denen nicht nur mögliche traumatische Folgen bei den Betroffenen, sondern auch die Wahl des Angriffsziels relativ schnurz zu sein scheint, gibt es offenbar zu genügend.

Kommentare sind geschlossen.