Warum Silvio Berlusconi den d-c-fix-Laden kaputt machen will

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Bei der Recherche für eine Übersichtskarte von Bauprojekten in Berlin bin ich auf ein Neubau-Projekt am Weinbergspark gestoßen: Das Architekturbüro Thomas von Thaden wirbt u.a. mit einem Entwurf für die Invalidenstraße 1, also gleich Ecke Brunnenstraße.

Moment mal, da steht doch noch was:

Hatte auch mal fünf Etagen, das Haus
Hatte auch mal fünf Etagen, das Haus

Genau, der urige d-c-fix-Laden, ein echtes Kiez-Unikat. Wer jemals den Laden von innen gesehen hat, wird mir zustimmen müssen. Der soll nun also weg, ja? Nachdem die Polizeiwache schon so seltsam neonlachsfarben angepinselt worden ist und die Investoren des Kaufhauses Jandorf bzw. des „Haus der Mode“ auch schon eine Weile ihre Version des schicken Loftwohnens und -arbeitens feilbieten, nun also die dritte der drei bebauten Ecken, die zur Umstrukturierung ansteht.

Immerhin: Die Architekten veranschlagen nicht nur Baukosten von schlappen 3 Mio. €, sie kündigen die Realisierung auch für 2008 an. Das hat ja schonmal nicht geklappt. Finanzkrise, ick hör dir trappsen? Ist bei den hinter dem Projekt stehenden Investoren also was schief gegangen?

Überhaupt, die Investoren: „Fininvest“ geben die Architekten als Auftraggeber an. Hab ich doch schon mal gehört… Etwa die Fininvest, das Finanz- und Medienimperium von Silvio Berlusconi? Dem ausgewiesenen A*#§*loch, Multi-Milliardär und -Ministerpräsident? Der seine Firmenanteile irgendwann nebenbei an seine Familie weiterreichte, als die italienische Justiz es wagte, ihm wegen systematischer Bilanzfälschung und Korruption ans Leder zu wollen? Der dann diverse Verjährungsfristen verkürzte, Amnestien schuf und sich schließlich eine juristiche Immunität schneiderte, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen? Dessen Tochter immer noch Präsidentin von Fininvest ist?

So, der will jetzt also den d-c-fix-Laden dichtmachen. Na, der soll sich mal hier zu uns in den Kiez trauen…

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